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Eintausend pro Jahr

Wichtiger Hinweis !!!

Zartbesaitete Menschen sollten diesen Beitrag nicht lesen, eine Haftung wegen psychischer oder körperlicher Schäden die sich aus dem Lesen dieses Beitrages ergeben wird nicht übernommen !

Pünktlich wie die Eisenbahn kommen auch die Selbstmörder vor Weihnachten zu eben dieser. Schon möglich, dass die selbstgemachten Probleme dieser Menschen es unmöglich machen, an andere zu denken. Trotzdem sollten sie es tun.

Es ist unglaublich wer von einem solchen Selbstmord auf den Schienen alles betroffen ist:

Der Lokführer:
Einige von Ihnen haben keine großen Probleme mit solchen Menschen, gerade dann, wenn es nicht mehr der erste ist. Einige haben das "Glück" und hatten schon so viele, dass sie bereits aufgehört haben sie zu zählen.
Andere zerbrechen an den Gedanken die sie sich machen - "hätte ich doch die Strecke besser beobachtet, hätte ich früher gebremst, hätte ich doch den Dienst getauscht, hätte ich, hätte ich, hätte ich...". Meist wissen sie zwar, dass sie keine Chance hatten rechtzeitig anzuhalten, das Gewissen sagt ihnen aber etwas anderes......

Die Fahrgäste:
Alle die in diesem Zug sitzen sind ebenfalls betroffen. Der Fahrgast der einen wichtigen Termin hat genauso wie derjenige der Feierabend hat, zur Arbeit muss oder in den verdienten Urlaub fahren will. Reservierungen für Anschlusszüge verlieren ihren Wert und das Essen das zu Hause auf einen wartet wird kalt. Manche Reisende bekommen sogar psychische Probleme wenn sie wissen, dass sie unter oder hinter sich eine meist bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Leiche haben. Dies besonders wenn auf einer zweigleisigen Strecke ein Gleis noch befahrbar ist und die Fahrgäste die Leiche vielleicht sogar noch sehen.

Andere Bahnmitarbeiter:
Der Zugführer bekommt dann meist sehr viel von dem Frust der Reisenden ab die - wie oben beschrieben - von diesem Vorfall betroffen sind. Er muss Weiterreisemöglichkeiten organisieren, Anschlüsse und natürlich zuallererst die Rettungsdienste. Verspätungen bekommt nicht nur der Unfallzug, sondern auch dahinter fahrende oder entgegenkommende Züge. Dadurch bekommen auch Fahrdienstleiter und Disponenten von Fahrzeugen und Personal Probleme die sie ohne diesen Menschen nicht gehabt hätten. Vielleicht hatten diese Mitarbeiter gerade ihre Arbeit gemacht und wollten sich eine kleine Zigarettenpause gönnen.....

Rettungsdienste und Polizei:
Die Rettungsdienste und die Polizei sind zwar einiges gewohnt, eine "Bahnleiche" ist jedoch auch für diese ein - vorsichtig ausgedrückt - unappetitlicher Anblick. Auch hier sind viele Menschen betroffen: Rettungssanitäter, Notarzt, evtl. Feuerwehr mit mehreren Mitarbeitern, Staatsanwalt, BGS und Kriminalpolizei. Nicht zu vergessen die Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens denen - zwar laufend mit dem Tod konfrontiert - der Abtransport eines Herzinfarktopfers sicherlich weniger "Arbeit" bereitet als das mühsame zusammensuchen aller Teile dieser Bahnleiche.

Angehörige:
Wie bei jedem anderen Todesfall sind natürlich auch hier die Angehörigen betroffen und, wie bei jedem anderen Selbstmord auch, macht sich der eine oder andere vielleicht Gedanken, ob er nicht eine Gewisse Mitschuld an dieser Entscheidung hat.

Das alles wegen einer Person !

Im Durchschnitt hat die Bahn in Deutschland etwa 1000 Selbstmorde pro Jahr zu verzeichnen und die Tendenz ist steigend......

Ein anderer Fall:

Samstag 09.03.2002, an einer Stelle die bei den Lokführern schon berüchtigt ist, begeht wieder einmal jemand Selbstmord indem er sich vor den fahrenden Zug wirft. Dies hat unter anderem zur Folge, dass die Zuggarnitur am Endbahnhof nicht rechtzeitig für die Rückfahrt bereitgestellt werden kann.

Am Endbahnhof des Zuges:

Rangierer Martin J. freut sich schon auf seinen Feierabend der kurz bevorsteht, seine Familie und seine Freunde, als er über Funk gerufen wird. Man teilt ihm mit, dass er vor Feierabend außerplanmäßig noch eine Lok anhängen soll. Dieser Zug soll dann den Ersatzzug für den obengenannten ergeben.

Etwas verärgert über diese zusätzliche Arbeit begibt sich Martin J. nach Gleis zwei und wartet auf das Eintreffen der Lok.

Die folgende Arbeit hat er schon viele tausend mal gemacht, aber heute fällt ihm etwas aus der Hand und reflexartig bückt er sich genau in dem Moment, als die Lok - nach seiner Aufforderung - an den Zug heranfuhr. Der Kollege der nach dem Ankuppeln der Lok die Bremsprobe durchführen sollte, sah Martin J. sterben, die Puffer zerquetschten seinen Kopf....

Warum ist unsere Gesellschaft so agressiv ?
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12.12.2001/10.03.2002