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Terror

Natürlich war auch ich geschockt von den Ereignissen des 11. September 2001 aber lassen wir doch einmal die menschlichen Opfer außer acht, tun wir einfach einmal so, als ob es keine ca. 6000 Toten gegeben hätte......

Beschleicht uns da nicht ein gewisses Gefühl der Schadenfreude wie einfach es doch ist eine Supermacht ihrer "Wahrzeichen" zu berauben ?

Und es waren genau die richtigen Symbole es war in New York wie auch in Washington das Symbol der Macht, der finanziellen auf der einen Seite und der militärischen auf der anderen.

Es ist doch Ironie, dass genau das Land das jetzt so schwer angeschlagen ist, den vermeintlichen Drahtzieher dieser Anschläge zu dem ausbildete was er ist. Aber so schnell ändern sich die Interessen. Leider ist es vermessen anzunehmen, dass alle dieses Spiel mitmachen wollen.

Ironie wäre es auch, wenn sich die Gerüchte bewahrheiten würden, dass der Kopf dieser Terroristengruppe mit diesen Anschlägen noch ganz ordentlich Geld verdient hätte, nämlich 150 Millionen Euro durch Aktientransaktionen.

Weitere Gedanken zum Anschlag

Natürlich war auch ich erschüttert am 11.09.2001, natürlich trauere auch ich um die unschuldigen Menschen die bei diesem Anschlag ums Leben gekommen sind. Aber im Gegensatz zu vielen anderen habe ich nicht nur Rachegedanken sondern versuche auch zu verstehen, warum dieses Attentat verübt wurde. Leider scheint es mir, dass nicht genügend Menschen das selbe tun, sonst hätten unsere Kriegstreiber nicht so ein leichtes Spiel.

Als vor kurzem die sogenannten Globalisierungsgipfel abgehalten wurden , waren viele Menschen auf den Straßen um dagegen zu demonstrieren. Und das, obwohl es uns in Europa noch recht gut geht. Was glauben Sie welche Gedanken sich Menschen machen die morgens nicht wissen ob sie abends etwas zu Essen hatten ?
Wenn bei uns schon Steine fliegen ist es doch nur natürlich, wenn noch stärker betroffene Menschen mit Bomben werfen....

Noch extremer muss es in Menschen aussehen, die dem kapitalistischen System gegen einen - damals - gemeinsamen Feind geholfen haben und dann urplötzlich fallen gelassen wurden. Hier kommt zur Armut noch die Demütigung und letzteres ist oft noch schlimmer.

Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass ich diesen Anschlag  nicht gutheißen kann und dies auch nicht tue, dennoch habe ich eine recht radikale Meinung dazu.

Ich halte das was die Terroristen taten für "human(er)" und zwar aus folgendem Grund:

Laut statistischem Jahrbuch waren 1998 in Deutschland ca. 690 000 Menschen obdachlos, etwa 2,9 Millionen Menschen mußte Sozialhilfe in Anspruch nehmen und geschätzte 5,5 Millionen Menschen lebten an oder unter der Armutsgrenze. Die meisten Menschen sind aufgrund des wirtschaftlichen Systems in diese Situation geraten.

Am Tag nach den Anschlägen wussten die von den Entführungen betroffenen Fluggesellschaften bereits, dass sie etwa 30 000 Menschen entlassen müssen um den wirtschaftlichen Schaden zu kompensieren. Da die wirtschaftliche Lage in den USA zur Zeit nicht sehr gut ist, kann man vielleicht davon ausgehen, dass die Hälfte davon keine Arbeit mehr bekommt. Von dieser Hälfte ist vielleicht nochmals die Hälfte nicht ausreichend versichert (in den USA ist das soziale Netz bei weitem nicht so engmaschig wie hier in Deutschland) und hat in zwei bis drei Jahren kein Geld mehr um sich eine Wohnung zu leisten. Die Folge sind Obdachlosigkeit, Alkohol- und Drogenmißbrauch. Sollte dieses Szenario eintreten ist in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit weiteren 7500 Toten zu rechnen an denen zwar dieses Attentat nicht unbeteiligt ist, wofür ich aber unser Wirtschaftssystem viel verantwortlicher halte, zumal es auch schon vor diesem Attentat unzählige Tote gab, weil die Menschen zwar Arbeiten wollen, aber keine Arbeit bekamen weil die Profite der Aktionäre wichtiger sind als das Tragen sozialer Verantwortung durch Wirtschaft und Politik.

Ich für meinen Teil wäre lieber eines von 6 000 Opfern eines Attentates die binnen Sekunden gestorben sind, als eines von unzähligen die langsam sterben weil ein Sozialsystem seinem Namen nicht gerecht wird....

Terror
Ulrich Wickert und sein Vergleich

 

 

 

 

 

06.10.2001