Religion und Ethik

Christentum gegen Islam

Ich hatte vor kurzem eine interessante Diskussion. Mein Gesprächspartner und ich sind auf das Thema Religion zu sprechen gekommen (das war - so hatte ich den Eindruck - wohl auch sein Ziel). Im Verlauf des Gespräches hatte ich das Gefühl, mein Gegenüber wolle mich, obwohl ich christlich erzogen wurde, zum Christentum bewegen. Da ich aber zum einen gerne Opposition bin und es zum anderen auch meine wirkliche Überzeugung ist, dass das was wir als "Gott" bezeichnen in uns allen, also auch für alle das gleiche ist, diskutierte ich eben mit diesem Mann.

Ich erzählte ihm von dem türkischen Mann dessen Kinder meine Mutter (streng katholisch) tagsüber hütete. Dieser Mann sagte einmal zu meiner Mutter:"Dein Gott ist mein Allah und mein Allah ist Dein Gott."
Es ist der gleiche, nur beten wir in einer anderen Art und Weise zu ihm. Wobei ich anmerken möchte, dass die verschiedenen christlichen Strömungen ebenfalls große Unterschiede z.B. in der Choreographie eines Gottesdienstes aufweisen.

Dieser Herr entgegnete, dass der Islam wesentlich jünger sei als das Christentum (wenn ich mich recht erinnere zwischen 500 und 600 Jahren (man möge mich berichtigen)). Außerdem würde im Koran gefordert sogenannte "Ungläubige" zu töten und die Religion mit Fleisch und Blut, mit Leib und Leben zu verteidigen und zu verbreiten.

Was hatten wir denn im Mittelalter und früher?
Hexenverbrennungen, Kreuzzüge, Verfolgung  von "Ungläubigen".......

Die katholische Kirche hat mindestens genausoviel Blut an ihren Händen wie der Islam.

Ich halte es für eine Interpretationsfrage was aus der Bibel und dem Koran herausgelesen wird:

Ich kann den Unglauben mit Argumenten "töten", dieser Arbeit kann ich meinen Leib und mein Leben widmen und das tue ich mit meinem Fleisch und meinem Blut. Letzteres muss also garnicht fliessen.

Eine Religion soll immer eine Zuflucht für die Gläubigen sein, ein Halt wenn es sonst kein Halten mehr gibt. Es kann also garnicht sein, dass ein Gott dann Menschenleben in irgendeiner Art fordert, denn in den meisten Religionen ist gerade der Tod und die Wiederauferstehung das Ziel dem alle entgegenstreben, warum soll ich einem Feind diese Erlösung gönnen bevor ich sie erreiche?

Nein, alles Böse was im Namen egal welcher Religion passierte hatte handfeste irdische, materielle Gründe. Immer war Machterhalt oder -ausbau und Reichtum die Triebfeder um durch Kriege, Verfolgung und Enteignung an die Güter der Besiegten zu gelangen.

So groß wie immer behauptet wird ist der Unterschied, zumindest zwischen den verschiedenen Monotheistischen Religionen nicht.

Christentum gegen Islam

04.12.2001